Betrachtet
man das Verhältnis zwischen Aufwand und
Leistungsfähigkeit,
so ist dieser kleine Empfänger der beste, den ich je gebaut
habe.
Mit nur einer Röhre bestückt, und dies eine
Subminiaturausführung, kann man kräftigen
Lautsprecherempfang
genießen. Die
Versorgungsspannung beträgt dabei nur 6V DC.
Vor
geraumer Zeit las ich einen Artikel in "Jogi`s Röhrenbude"
über einen Reflexempfänger mit einer russischen
Pentode, der
laut Beschreibung sehr leistungsfähig sein soll. Diese Sache
gefiel mir und da ich schon immer ausgefallende
Röhrenschaltungen
liebte, schwebte mir eine Kleinausführung vor.
Versuche
mit den verschiedensten Subminiaturröhren wie 1AD4, DF72 und
den russischen Miniaturen 1SH29 und 2P5B folgten.
Die
erzielbaren Lautstärken und das allgemeine Verhalten waren
nicht
berauschend. Am ehesten noch geeignet war die ex-sowjetische 2P5B.
Und
dann fiel mir wieder die handvoll EF732 ein, deren stolzer Besitzer ich
bin!! Mit 6 Volt heizen und einen kleinen Spannungswandler dazu, warum
nicht?
Das
Ergebnis war umwerfend. Die Schaltung ist relativ einfach, man
muß allerdings ein paar spezielle Bauteile haben oder
herstellen.
Werfen
wir einen Blick auf die Schaltung:
Zunächst
haben wir es mit einem ganz gewöhnlichen Eingangskreis
für
Mittelwelle zu tun, bestehend aus der 193µH-Spule mit
Koppelwicklung und einem billigen Kleindrehkondesator "Made in Japan",
dessen beide AM-Pakete parallel geschaltet sind. Über drei
weitere
Kondensatoren können verschiedene Antennen angepasst werden,
vom
ganz langen Draht über die 22pF bis zum kurzen "Besenstiel"
über die Koppelwicklung.
Mit
15pF geht es an Gitter 1 der EF732. Der Ringkern in der
Anodenleitung macht sie zum HF-Verstärker. Diese
verstärkte Hochfrequenz wird über die zweite Wicklung
ausgekoppelt, von der Diode gleichgerichtet und mit 27pF leicht
gesiebt. An diesem Punkt haben wir schon die demodulierte
Niederfrequenz.
Mit
einem kleinen NF-Übertrager wird das "bischen" NF etwa um den
Faktor 10 aufwärts transformiert und über die
Widerstands-Kondensator-Kombination erneut dem Gitter 1 der
Röhre
zugeführt. Jetzt wirkt sie als NF-Verstärker und
über
den Ausgangsübertrager kann ein Lautsprecher angeschlossen
werden.
Ein
Teil der verstärkten Hochfrequenz wird vor der Diode
abgegriffen
und über den Grob-und Fein-Rückkopplungsregler sowie
mittels
des 5,6pF-Kondensators wieder auf den Eingangskreis
zurückgeführt. Bei geschickter Einstellung kann man
hier die
Trennschärfe nochmals steigern bis die Schwingungen einsetzen.
Das
Reflex-Prinzip wäre somit erklärt!
Die
Anordnung der wichtigsten Bauteile kann man auf obigen Bild erkennen,
in der Mitte der kleine Kraftprotz EF732.
Für
den Betrieb der Röhre benötigen wir ca. 65V
Gleichspannung
bei etwa 7mA Strom. Ein kleiner Spannungswandler aus einem
Seenotfunkgerät der Marineflieger verrichtet diese Aufgabe.
Ursprünglich liefert dieser bei 8,4V Batteriespannung etwa
135V. Bei den
angebotenen 6V kommen ca. 100V zusammen, durch den 5K-Ohm Widerstand
werden sie auf 65V herabgesetzt. Die
gesamte Stromaufnahme beträgt ca.250mA.
Es
ist
erstaunlich, mit welch geringer Ausgangsleistung man Radio
hören
kann. Die gemessene Leistung an einem 5 Ohm-Lautsprecher
beträgt
17 Milliwatt!!
Ausgangsübertrager
mit 22 K-Ohm Impedanz sind kaum erhältlich - dieser wurde auf
einen Siemens EE-Kern selbst gewickelt - keine schöne Arbeit!!
Um
aufzuzeigen, wie leistungsfähig das kleine Gerätchen
ist,
gibt es am Ende der Seite noch eine kleine avi-Datei vom Betrieb des
Radios am Abend auf Mittelwelle. Die
Antenne war ein 3 Meter langer Draht!
Das
kleine Bild zeigt den Aufbau mitsamt Lautsprecherbox.
Hier
noch eine Aufnahme der Unterseite. Es ist wirklich kaum was zu sehen.
Reflex.avi
(Bitte
auf Bild klicken)
ZURÜCK
|